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12. Februar 2011

Meine kleine Ernährungskunde

Heute schreibe mal nicht  ich, sondern Frauchen höchstpersönlich. Ich übergebe das Wort an mein Frauchen.

 Liebe Blog-Leser/innen

Heute möchte ich euch einen kleinen Einblick in die Ernährungskunde geben.
Wir füttern xxxxx (ich möchte keine öffentliche Werbung machen - Futtersorte kann gerne per Mail angefragt werden) und sind damit sehr zufrieden. Das Futter ist getreidefrei, Hauptbestandeil ist Fleisch (nicht tierische Nebenerzeugnisse) und für uns derzeit das beste Futter auf dem Markt.Abgesehen von B.A.R.F.


Die Ernährung des Hundes ist eine Wissenschaft für sich. Viele Tierhalter schwören auf Trockenfutter, andere auf Dosenfutter und wieder andere sind sich sicher, B.A.R.F. ( das Füttern mit Rohfleisch) sei das Beste.

Katzen würden Mäuse kaufen. Ich empfehle jedem Tierhalter und auch nicht Tierhalter dieses Buch zu lesen.  Ihr werdet staunen was die Futtermittelindustrie alles im "ach so leckerem und gesunden" Tierfutter verarbeitet.

Es ist eine Tatsche, dass Hunde reine Fleischfresser sind. Die artgerechteste Ernährung wäre also eine Fütterung mit rohem Fleisch einschließlich Knochen, Sehnen und Innereien und des Mageninhaltes des Beutetieres. Dies erfordert jedoch eine sehr genaue Kenntnis der Materie und ist in der heutigen stressigen Zeit für viele Tierhalter einfach zu umständlich.
Deshalb ist die Fütterung von Fertignahrung oft die einzige Alternative.

Schaut euch jedoch  eine Packung  Hundefutter einer beliebigen Supermarktmarke einmal genauer an: Ich meine nicht die Vorderseite mit dem Prachtkerl von Hund mit glänzendem Fell, welcher treuherzig vom Etikett guckt,   sondern das Kleingedruckte auf der Rückseite. Da steht etwas von Inhaltsstoffen und normalerweise ist eine Fütterungsempfehlung zu finden.
Die Reihenfolge der Inhaltsstoffe ergibt sich aus dem Anteilen der Stoffe im Futter.

Da ist zum Beispiel zu lesen: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (jeweils mind. 4% Hühnchen und Fisch), pflanzliche Nebenerzeugnisse und Mineralstoffe. Das heißt also es sind mindestens 4 % Hühnchenfleisch- und Fisch enthalten. Kommt da nicht zwangsläufig die Frage auf:  Was soll ein reiner Fleischfresser mit 4 % Fleisch anfangen und woraus bestehen  die anderen 96% des Futters ?
Ach ja, und was sind überhaupt "tierische Nebenerzeugnisse"?

Ich versuche es euch kurz zu erläutern:

Als tierische Nebenerzeugnisse bezeichnet man alles was nicht für den menschlichen Verzehr zugelassen ist. Also wenn nicht näher bezeichnet sind das dann z.B. Haut, Federn, Hufe, Schnäbel, Knochen, Hühnerfüße, Blut und auch Urin. Urin dient als Salzersatz. Aber tierische Nebenerzeugnisse können auch Herz, Leber, Lunge, Pansen, und Niere sein. Das allerdings ist nicht schädlich,  schließlich bestehen Beutetiere nicht nur aus Fleisch sondern auch aus Innereien. 

In der Natur wird übrigens auch nicht die gesamte gerissene Beute gefressen. Oder habt ihr schon von Wölfen gehört die  Hufe und Knochen mitfressen?
Generell kann man sagen, dass der Fleischanteil  in den meisten Fällen viel zu gering ist, und die "4% Hühnchen, Fisch, Rind, Wild oder was auch immer"   bedeuten nichts anderes, als dass von diesen Abfällen 4% vom entsprechenden Tier stammen.  Gesund? Eher nicht!

Als nächstes wären dann die "pflanzlichen Nebenerzeugnisse". Nein, nicht "Gemüse",  "Reis", "Kartoffeln", sondern  einfach nur pflanzliche Nebenerzeugnisse. Was das ist?

Das sind z. B. Pressrückstände aus der Ölherstellung, Gemüseabfälle aus der Lebensmittelherstellung.
Cellulose (Erdnussschalen und auch Stroh), Rückstände von Getreide sowie Rückstände von Futterpflanzen und weitere Abfälle sind unter dem Begriff zusammengefasst. Soja ist kostengünstig und deshalb in vielen minderwertigen Tierfuttern enthalten, allerdings ist Soja oft schwer verdaulich und löst nachweislich genauso wie Mais und Weizen, die meisten Allergien aus. Das zeigt sich oft aber nicht nur durch körperliche Symptome wie Juckreiz oder stumpfes Fell, sondern durch Störungen im zentralen Nervensystem, die also im Hirn des Hundes Fehlfunktionen auslösen.
Dazu gibt es interessante Lektüre von James O’Heare, einem Hunde-Verhaltenstherapeuten, der hervorragende Bücher geschrieben hat („Das Aggressionsverhalten des Hundes“ und „Trennungsangst beim Hund“. Animal Learn Verlag)


Rübenschnitzel, Maisgluten, Cellulose (Erdnussschalen, Stroh), Braureis, Reisstärke, Abfallprodukte der Bierbrauereien usw. Getreide (Mais, Gerste, Hafer, Weizen, Soja) ist grundsätzlich nur ein (billiges) Füllmittel.   In der freien Natur würde   wohl kein Hund  auf die Idee kommen, sich z.B.von  Weizenähren und/oder  Maiskolben zu ernähren. Diese Inhaltsstoffe sind völlig widernatürlich.

Zum Schluss findet man nicht selten noch ein  besonderes "Schmankerl"  im Futter:  Nämlich Zucker! Zucker schädigt nicht nur die Zähne, er fördert auch  die überproportionale Vermehrung von Pilzen im Darm, was dazu führt, dass die Darmflora aus dem Gleichgewicht kommt.

Zu den im Futtermittel enthaltenen Ölen und Fetten:  hier handelt es sich bei Billigfutter fast immer um Abfall, oft aus Tierkörperbeseitigungsanlagen aber auch um altes Fritierfett. Hochwertiges Fett wird genau angegeben, z.B. Hühnerfett, Geflügelfett



Nun kann jeder Tierbesitzer selbst entscheiden, was er in Zukunft seinen Haustieren in den Napf füllt....

Sehr interessant ist diese Seite hier: http://www.feedmydog.de/